Bilder
vom
Schlepperballett
zum
822.
Hafengeburtstag
2011 in der
Hansestadt Hamburg
... Zum
Donau-Walzer von Richard Strauss und stimmungsvollem Biscaya-Pop
von James Last werden "Wilhelmine" und "Hans", "Fairplay VI", die
"Bugsier 17" und "Constant" Pirouetten drehen, schunkeln und mit
geballten 15 000 PS wenige Zentimeter vor der Hafenkante stoppen,
sodass das Schraubenwasser nur so schwappt. "Die Menschen sollen ja die
Verbindung zum Wasser nicht verlieren", scherzt Petersen, und seine
blauen Augen, die kein Wässerchen trüben können,
funkeln. Tagelang hat
er mit seiner Frau Antje über den zwölf Phasen, wie er es
nennt,
gebrütet und über nautische Effekte nachgedacht.
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Von
der Musik hören die Kapitäne auf ihren röhrenden
Diesel-Schiffen
nichts. Sie fahren schlicht die Malings - Zeichnungen - nach dem
Funkkommando des Hafenlotsenkapitäns ab. Jede Sequenz hat Petersen
auf
einem eigenen Blatt notiert wie auf einer Partitur. Sie wird von den
Schlepperfahrern ohne lange Proben umgesetzt. Maßarbeit auf dem
Wasser,
dirigiert von erfahrenen Lotsen, gehört zu ihrem Alltag, wenn es
gilt,
rund um die Uhr die bis zu 340 Meter langen, 60 Meter breiten 300
000-Tonnen-Gebirge von Containerschiffen durch das enge Fahrwasser des
Hamburger Hafens zu ihrem Liegeplatz zu bugsieren.
Ihre
Wendigkeit verdanken die Schlepper
dem Schottel-Antrieb oder Voith-Schneider-Rotoren, das sind
Ruder-Propeller, die sich um 360 Grad drehen und unabhängig
voneinander
einsetzen lassen und höchste Manövrierfähigkeit in alle
Richtungen
ermöglichen. "In den 70er-Jahren wurden die eingeführt und
zunächst in
abgelegenen Hafenbecken Kunden vorgeführt", erinnert sich
Petersen.
Sein Vorgänger, Ältermann Klaus Petersen, habe die Idee
gehabt, die
Schlepperleistungen einem großen Publikum beim Hafengeburtstag
vorzuführen. Seitdem gehört das Schlepperballett zu den
Höhepunkten des
Festes.
...
Auszug aus: WELT
ONLINE | 06.05.2011 | Autor: Annette
Luckey | "Abschiedstanz für den
Ballettmeister"
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